BODO GEWINNER: Keep it simple! Der Erfolg des Einfachen.

Im Unterschied zum Westen beschreitet man in der östlichen Kultur einen Weg (Do). Diese Philosphie beschreibt das Leben als Entwicklung, einen niemals endenden Prozess des Lernens und Übens. Wer meint zu wissen, hört auf zu lernen und bleibt stehen. Unser Ego beweihräuchert sich gerne, da es nach Anerkennung strebt. Unser Selbst kann unser Bewußtsein auf den Augenblick fixieren, um unser Bestes aus uns herauszuholen und nicht nur Wissen anzuwenden. Ein wahrer Meister entsteht also nicht durch einen Titel, sondern sein unaufhörliches Verinnerlichen. Bisweilen erscheint die Methodik etwas unkonventienell, weil sie auf das Formen des ganzen Menschen abzielt. Wir lernen respektvoll und demütig mit maximaler Aufmerksamkeit an das heranzugehen was wir gerade tun oder wem wir gerade begegnen. 

Ein Bestandteil des 7-5-5 Kodex ist der 7-5-3 Code der Gebrüder Valente (Brasilian Jiu-Jitsu). Er beinhaltet die 7 Tugenden der Samurai, die 5 Schlüssel  der Gesundheit und die 3 Zustände des Geistes. Warum 2 der 5 Geisteszustände weggelassen wurden entzieht sich meines Wissens, es hat aber sicherlich seine Gründe gehabt. 


Teil 1: Die 7 Tugenden eines Kriegers - der Verhaltenskodex des Bushidô.

Die urprüngliche Form geht auf die Samurai, die "Ritter" des alten Japan zurück. Die Gesellschaft und Lebensweise der Menschheit hat sich seitdem ziemlich verändert. Die "Probleme" sind aber wohl die Gleichen geblieben. Das Streben nach Macht und Geld drängst moralische Grundsätze in den Hintergrund. 

1. GI () – Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit

Manchmal fällt es uns Menschen schwer die Wahrheit zu sagen, weil wir unser Gegenüber nicht verletzen wollen oder wir nicht akzeptieren wollen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Irren ist menschlich, wer keine Fehler macht, lernt auch nicht dazu. Man könnte auch sagen: "Wer keinen Arsch in der Hose hat, neigt zum lügen!" Nur wer sein Ego im Griff hat kann einen unvoreingenommenen Sinn für Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit entwickeln. "Jedem das Seine und mir das Meiste" trifft also nicht so ganz ins Schwarze. Wer aufrichtig ist, muss den Mut haben mit Konsequenzen zu leben.

2. YU () - Mut - Wagen und Ertragen

Mut ist nicht als vorschneller, kopfloser Aktionismus zu verstehen. Mut heißt, klar Position zu beziehen, auch wenn es unbequem wird. Der Gefahr ins Auge zu sehen, sich zu konzentrieren und ihr furchtlos, zentriert und gelassen zu begegnen. Mut heißt, all seine Energie, ohne wenn und aber abrufbar in den Augenblick zu legen, um bereit zu sein für das was auch immer kommen mag. Mut entsteht in den Tiefen unseres Selbst und breitet sich in unserem Bewußtsein aus. Mut heißt auch, aufrichtig zu sich selbst zu sein, sein Ego nicht auszuleben, sondern ihm zu begegnen. 

3. JIN () - Güte, Mitgefühl, Menschlichkeit

Güte und Menschlichkeit entstehen, wenn wir andere nicht dafür bestrafen wie sie sind, sondern es akzeptieren. Das heißt aber nicht, dass wir unser Wertesystem dafür verraten sollen. Es bedeutet, höflich Position zu beziehen, um dem anderen die Möglichkeit  zu geben sein Verhalten zu korrigieren. Menschlichkeit ist aber auch schwachen, aufrichtigen Menschen nicht ein Gefühl von Erhabenheit zu vermitteln, sondern ihnen auf Ihrer Ebene zu begegnen und notfalls für sie einzustehen und sie zu beschützen. 

4. REI () - Höflichkeit, Etikette

Freundlich und zuvorkommend bleiben, auch wenn Dir ein A.....och gegenüber steht. Höflichkeit ist ein Ausdruck von Achtung und Respekt. Ein Hallo, Bitte, Danke, ein Sichanbieten, ... in Japan gibt es unter anderem sehr viele Formen der Verbeugung, je nachdem, wem man begegnet. Die Etikette umfasst sehr viele Verhaltensregeln, die sich bis zu den Tischmanieren durchziehen. Bei uns gibt es den Knigge und den Knigge der Moderne. Im Augenblick ankommen heißt auch, anderen Menschen erwartungsfrei und unvoreingenommen in Aufmerksamkeit zu begegnen.

5. MAKOTO () oder SHIN () - Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Authentizität

Ein Mann, ein Wort. Unter den Samurai war es nicht notwendig Dinge schriftlich zu fixieren. Eine Aufforderung wurde sogar als Nötigung und Beleidigung gesehen. Ein Lüge wurde als Charakterschwäche ausgelegt, nicht als Sünde. Unserem Wissen erschließt sich nur ein Bruchteil der Wahrheit. Die Reflektion der eigenen Befangenheit und Beschränktheit hilft dabei, die ureigene Subjektivität zu überwinden. "Glaube nicht alles, was du so denkst!" Die innere Kausalität ist nicht das Maß aller Dinge und führt uns bisweilen auf Irrwege. Ein offener Geist gibt neuen Input und hilft neue Blickwinkel zu generieren, um so der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen. Vorsicht geboten ist beim Prozess der Verinnerlichung, um möglichst "wertfrei abzuspeichern": "Nicht bewerten, nicht urteilen, nicht verurteilen, nichts erwarten."

6. MEIYO (名誉) - Ehre

Ehre, wem Ehre gebührt. Höflichkeit ist ein Ausdruck der Ehrerbringung. Im alten Japan wurde Ehre extrem hochgehalten. Es gab nichts schlimmeres als Schande. Beschmutzung der Ehre führte nicht selten zu einer Vergeltungsmaßnahme. Hatte sich ein Samurai schwer daneben benommen, hatte er oft nur eine Möglichkeit um seine Ehre und die seiner Familie wiederherzustellen: Sepukku, was in unseren Breiten auch als Harakiri bezeichnet wird. Wie steht es heute um die Ehre? So viel steht fest, ehrenhafte Menschen erkennt man, wenn man sie trifft. Und es ist immer wieder schön ihnen zu begegnen.

7. CHUGI (忠義) oder CHU () – Treue, Loyalität, Pflichtbewusstsein

Treue wird heute leider nicht mehr so hochgehalten. Das liegt wohl am erfolgsgesteuerten gesellschaftlichen Wandel. Der Einzelne steht im Vordergrund.  Man lebt gerne sein Ego aus und nimmt sich ungern zurück. Sich selbst treu sein wird deswegen auch oft falsch interpretiert. Aus gemeinsamem Pflichtbewusstsein entsteht Vertrauen, woraus sich wiederum Treue und Loyalität entwickelt. Treue fördert stabile Strukturen.   

 

Teil 2: 5 Schlüssel zur Gesundheit.

Unser Körper muss ausreichend bewegt und gedehnt werden, um beweglich und geschmeidig zu bleiben und sich natürlich aufrecht ausrichten zu können. Es bedarf einer ausgewogenen Ernährung, um ihn ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Wir benötigen Ruhephasen und ausreichend Schlaf und sollten vernünftige Einstellung zu Hygiene walten lassen, um ihn zu pflegen. Eine positive Einstellung baut uns auf und lässt uns Dinge anpacken. 

1. ausgewogene Ernährung

2. ausreichend (sinnvolle) Bewegung

3. effiziente Ruhe / ausreichend Schlaf

4. Hygiene

5. positive Einstellung

 

Teil 3: Die 5 Stufen geistiger Entwicklung

Im Budo werden 5 Stufen geistiger Entwicklung definiert.

1. Shoshin: (初心) 

Der Anfängergeist zeichnet sich durch gerichtete Aufmerksamkeit aus. Das heißt lernen durch aufmerksames beobachten.

2. Zanshin: (残心)

Der Geist im Augenblick - omnipräsent und gegenwärtig. Es ist ein Zustand ungerichteter Aufmerksamkeit, eine permanente Erfassung von allem was sich gerade ereignet.

3. Mushin: (無心)

Der reflektive Geist, der weder bewertet, noch beurteilt, ohne Ego und Emotionen, frei von Angst, Wut, Zorn, ... . Dieser Zustand wird oft auch als "mizu no kokoro" ein "Geist wie Wasser" bezeichnet. Ruhiges, unaufgewühltes, klares, reines Wasser spiegelt perfekt, was sich darauf abzeichnet. Ein Tropfen reicht, um ...

4. Fudoshin: (不動心)

Der unbewegliche Geist lässt sich durch nichts erschüttern. Er verbindet und zentriert Körper und Geist in einem Punkt und schöpft das persönliche Potential aus. Er ist in der Lage Angriffe abzuschmettern, indem er den Akt der Agression reflektiert.

5. Senshin: (先心)

Der reine, "erleuchtete" Geist ist mit allem verbunden. Er ist fähig die natürliche Harmonie  zu erzeugen und zu verbreiten. Man könnte ihn auch als Buddhageist bezeichnen.

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